»Sind Leer-Kassetten der Tod der Schallplatte?«
Ein Blick in die Vergangenheit lehrt: die Kreativitätsverwertungsindustrie ist schon viele Tode gestorben (und kein Scheinargument ist so alt, dass es nicht nochmals und nochmals genutzt werden könnte). [Via buecherlei.net, das sich glücklicherweise immer wieder des Autors bemächtigt und ihn zum Schreiben zwingt]
Kommentare
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Markus Kolbeck am :
Ich bin sehr gespannt, wie die Sache Medien vs Internet weitergeht. Wie arrangieren sich Papierbuch und eBook, wie sehr wird Self-Marketing eines Autors eine Rolle spielen usw. Ich habe noch gar nicht mal so kleine Restbestände an Schallplatten und Kassetten. Als Jugendlicher saß ich mit einem "Geracord" (sp?) da und habe aus DDR-Radiosendungen (z.B. DT64) heftig mitgeschnitten. Irgendwie war es wie eigenes Werk, das man kreierte, selbst das Überspielen von Platten. Bis heute zucke ich bei einem Lied von Dire Straits an einer bestimmten zusammen, weil ich es damals nämlich nicht ganz draufbekam und das abrupte Ende wohl ein Leben lang "mithören" werde. Damals beeinträchtigen Platten und Kassetten sich nicht. Wenn man bedenkt, daß eine Amiga-Schallplatte 16,10 Mark kostete und ich anfangs nur ein Lehrlingsgeld von 108 Mark bekam, als Kochgeselle dann 550 Mark und mir noch nebenbei eine Stereoanlage für über 2000.- zusammensparte... Ich hatte bestimmt 150 bis 200 Platten. Ok, ich hatte eine zweite Einnahmequelle. Ich sammelte Flaschen auf dem Hauptbahnhof in Leipzig aus den ankommenden Zügen. Eine Goldgrube, die als zweites Standbein wohl erklärt, wie ich mir das leisten konnte, denn geraucht wurde ja auch noch täglich eine Schachtel (Alte Juwel - 2,50 Mark). Erinnerungsschübe werden ausgelöst, was gewiß das Anheimelnde an solchen Bildern und Berichten ist. Bei Sendungen wie "Tagesschau vor 20 Jahren" geht es mir oft ähnlich. Und bei alter Werbung - dank YoutTube reichlich vorhanden - ebenso...
Hanjo am :
Kind1 jedenfalls hat sich vor einem halben Jahr einen Plattenspieler gewünscht und keinen MP3-Player. Andere Leute haben kürzlich dem Tag der iPad-Einführung entgegengefiebert. Die Zukunft wird also vor allem eines sein: divergent.
Dank für Deine Erinnerungen.