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ChatGPT und philosophische Essays.

Die »künstliche Intelligenz« ChatGPT schreibt Texte. Sie erledigt diese Aufgabe besser als frühere Chatprogramme – trotzdem hat sie natürlich ebenso wenig Verständnis für das Geschriebene wie ihre Vorgänger. Die Leistungen imponieren gleichwohl.

Für die Schule kann man sich viele interessante Einsatzmöglichkeiten vorstellen. Die plakative Frage Tötet ChatGPT das Lernen? ist damit zwar sehr werbewirksam, aber natürlich Unfug. Schade ist gleichwohl, dass bestimmte Arten von Aufgaben nicht mehr möglich sein werden, weil sie mithilfe von ChatGPT gelöst werden können. Wie weit dies geht (und ChatGPT ist ja nur der Anfang), haben wir wahrscheinlich noch gar nicht durchdrungen.

Natürlich kann es beispielsweise in einer Unterrichtseinheit zum Thema Aufklärung sinnvoll sein, Schüler*innen aus verschiedenen Quellen Kennzeichen dieser Epoche sammeln und in Stichworten erklären zu lassen – wenn aber ChatGPT das in zwei Minuten erledigt, ist es für die Schüler*innen nicht unbedingt ersichtlich, wieso sie das per Kopf und Hand selbst erledigen sollen. Ein integrierender Ansatz, wie ihn Christian Spannagel vertritt, ist vor dem Hintergrund bestehender Lehrpläne mit darin benannten zu erlernenden / zu vertiefenden Kompetenzen kaum umzusetzen. Wenn von der Kompetenz »Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten, analysieren und bewerten zentrale Motive einer literarischen Epoche« der erste und zweite Aspekt jederzeit mithilfe von ChatGPT geleistet werden kann, wird die Übung schwierig. Wenn Schüler*innen aber die Übungsphase nicht durchlaufen, ist auch der dritte Aspekt »Bewertung« schwer zu leisten.

(Und natürlich kann ich mir die Gestaltung von Phasen vorstellen, in denen Schüler*innen ohne die Nutzung des Internets auskommen müssen. Aber in Gruppenarbeitsphasen, bei Projektaufgaben etc., also vielen offeneren und interessanteren Organisationsformen, ist das Netz immer präsent.) –

Für meinen letzten Durchgang der philosophischen Essays habe ich der terminlichen Passung wegen die Aufgaben des Philosophiewettbewerbs genutzt. Die am häufigsten bearbeitete Aufgabe lautete »Darf man Menschen zu ihrem Glück zwingen?«

Erteilt man ChatGPT die Augabe »Schreibe einen Essay von 1500 Wörtern zum Thema "Darf man Menschen zu ihrem Glück zwingen?", dann wird folgender Text ausgeworfen:

Es ist eine alte Frage, ob es möglich oder sogar moralisch vertretbar ist, Menschen zu ihrem Glück zu zwingen. Es gibt dafür sowohl argumente pro als auch contra.

Ein Argument dafür wäre, dass Menschen manchmal schlechte Entscheidungen treffen, die ihr Glück auf lange Sicht sabotieren. Zum Beispiel könnten sie sich für einen Beruf entscheiden, der sie unglücklich macht, oder in einer Beziehung bleiben, die schädlich für sie ist. In solchen Fällen könnte es sinnvoll sein, Menschen zu ihrem eigenen Glück zu zwingen, indem man sie dazu bringt, ihre Entscheidungen zu überdenken oder sogar zu ändern.

Ein Argument dagegen ist, dass das Glück eine subjektive Erfahrung ist und jeder Mensch seine eigene Vorstellung davon hat, was ihn glücklich macht. Wenn man Menschen zu ihrem Glück zwingen würde, wäre dies eine Einschränkung ihrer Freiheit und ihres Selbstbestimmungsrechts. Sie sollten selbst entscheiden dürfen, was sie glücklich macht, auch wenn diese Entscheidungen anderen Menschen vielleicht unverständlich oder sogar unangebracht erscheinen.

Ein weiteres Argument gegen das Zwingen zum Glück ist, dass es unmöglich ist, den Glückszustand eines Menschen zu verändern, indem man ihm Vorschriften macht oder ihn dazu zwingt, bestimmte Dinge zu tun. Glück ist eine emotionale Reaktion auf die Umstände des Lebens und hängt von vielen Faktoren ab, die außerhalb unserer Kontrolle liegen. Es ist daher unwahrscheinlich, dass man Menschen zu ihrem Glück zwingen kann, indem man sie dazu bringt, bestimmte Dinge zu tun oder zu unterlassen.


Der Text ist nicht lang genug, weil das Programm den Task wegen Überlastung abgebrochen hat, aber deutlich wird schon anhand dieses Fragments: es ist kein origineller Text, er wird die Philosophie nicht um den entscheidenden Schritt voranbringen, er hat diverse Schwächen, er arbeitet mit Allgemeinplätzen und so fort. Aber: das lesen wir in Schüleraufsätzen (übrigens genauso wie in Zeitungsartikeln, politischen Kommentaren etc.) auch. Aus den Schwächen, die dieser Text hat, zu folgern, er müsse von einer KI geschrieben worden sein, ist nicht möglich. Da der Text aber on the fly generiert und nicht allgemein verfügbar abgespeichert wird, kann ich als korrigierender Lehrer vielleicht den Verdacht haben, er sei nicht selbst geschrieben, dies aber nie belegen. Und nein: es würde sicher keine hervorragende Note vergeben. Aber für Schüler*innen, die ohnehin nur ein »befriedigend« oder »ausreichend« brauchen und / oder glauben, nicht mehr erreichen zu können, wäre die Nutzung von ChatGPT eine Handlungsmöglichkeit.

Daher, befürchte ich, kann ein philosophischer Essay in der bisherigen Form keine Klausurersatzleistung mehr sein. Das finde ich ausgesprochen schade, denn es war eine freiere Form der Leistungserbringung, die immer wieder außergewöhnliche Aufsätze entstehen ließ.

Hm. Noch nicht fertig mit dem Nachdenken.

Gute Laufschuhe · Rosenkohl · Zeit · Schulraummöblierung.

Heute zum ersten Mal mit meinen neuen Mizuno Wave Daichi 4 GTX durch den Nieselregen gelaufen. (Zwischendurch mal einen Blick in die Bräutigamseiche geworfen. Geheimnisvollen Brief aus Bulgarien wieder zurückgesteckt. Ist nicht für mich.) Erfreut festgestellt, dass der Halt auf matschigem Waldboden, glitschigem Lehmuntergrund und Standard-Feld-, Wald- & Wiesenmodder dank der abenteuerlich profilierten Michelin-Sohlen deutlich besser ist als bei den just nach knapp 1000 km Laufens dem Orkus anheimgegebenen vorherigen Schlechtwetterbotten Mizuno Wave Mujin 3 GTX, und zwar sowohl in Vorwärtsrichtung als auch im Falle drohenden seitlichen Abrutschens (das aber erfreulicherweise eben nicht eintrifft) auf unebenen, halb aufgelösten Wegen. – Richtig tolle Schuhe, die mich begeistern, während die Vorgänger nur so okay waren.

Am Wochenende Küchenlateins orientalisches Rosenkohl-Gemüse (mit Kohl und Zwiebeln (statt Schalotten) aus Ernteanteil) gekocht (E-Kind 1 war dankenswerterweise extra aus Marburg angereist, um die Orangenfilets zu fertigen), dazu gab’s Süßkartoffelpürree nach einem Rezept aus unbekannter Quelle (vergessen). Wohlschmeckend.

Über Unterrichtsbesuchen, Vorstellungsgesprächen, immerwährenden Breitbandproblemen, Aktenvernichtung, Stundenplan- und Einsatzfragen, allfälligem Bureaukrams, Unterricht etc. verfliegen Tage. iPads plus Beamer funktionieren tadellos, ärgerlich dabei unterschiedliche Beamergenerationen und -typen mit ebenfalls diversen Fernbedienungen, die immer mal wieder für Fragen bei Kolleg*innen sorgen. Ebenfalls sehr positive Neuerung: Stehpulte für die Lehrkräfte (und in einem Raum zusätzliche Stehtische für Schüler*innen, die sich zwischendurch mal strecken wollen).

Jaron Lanier und neuronale Netze.

In der FAZ ein Interview mit Jaron Lanier unter der so unsinnigen wie sensationsheischenden Überschrift »Könnte man das Internet in die Luft jagen?«.

Aus diesem Anlass ein bisschen rumgegoogelt und eine Einführung zu neuronalen Netzen gefunden.

(Eigentlich hatte ich nach dem Stichwort »faltendes neuronales Netzwerk« gesucht und es zu Beispiel hier gefunden. Leider noch nicht verstanden; muss ich morgen noch einmal wacher probieren.)

Mausefalle fürs MAUS-Netz.

Beim Aufräumen gefunden:

Diskette mit Software »Mausefalle«


Die Mausefalle war ein von Christoph Pagalies geschriebenes Programm für den Apple Macintosh (in meinem Fall ein Performa 475 mit System 7.1P und später), mit dem in Zusammenarbeit mit Markus Fritzes Hans geht zur Post sehr effizient (teure Onlinezeit sparend!) Nachrichten im MausNet ausgetauscht werden konnten: Maustausch eben. Angemeldet war ich in Klaus Atzpodiens Maus KI, genutzt habe ich – vor allem für Software-Downloads – auch Markus’ Hamburger Maus.

Das Mausnetz zeichnete sich durch einen für Online-Verhältnisse sehr zivilisierten Umgangston aus – Welten von dem entfernt, was heute in den sogenannten sozialen Medien passiert.

Chaos macht Schule – und die Schule.

Der CCC ist eine sehr verdienstvolle Einrichtung, viele der Talks auf seinem jährlichen Congress sind anregend, und wenn wir keinen CCC hätten, müssten wir ihn erfinden. Chaos macht Schule ist eine ehrenamtlich getragene Initiative von CCC-(nahen) Menschen, die in Schulen gehen und dort wichtige Arbeit leisten.

Hier nun beklagt sich der CCC über zweierlei: dass die Leute in der Schule und den Ministerien sehr beschränkt seien und auch im Jahr 2017 noch Hilfe des CCC brauchten.

Dazu ein paar Gedanken: als Lehrer halte ich es immer für wertvoll, echte Fachleute in der Schule zu haben. Das geht so ein bisschen in die Richtung, die Anne Roth (CCC!) hier anspricht und offenbar für richtig hält. Ein echter Informatikmensch (ein echter Imker, eine echte Mechatronikerin, ein echter Landschaftsgärtner, eine echte Astronomin) in der Schule hat eben noch einmal eine andere Bedeutung für Schüler_innen als wir Lehrkräfte, die als zur Einrichtung gehörend wahrgenommen werden.

(Lehrkräfte hätten bezüglich IT generell gern mehr Fachkompetenz in der Schule, beispielsweise bei der Installation und Wartung von IT-Einrichtungen. In der Regel wollen aber Schulträger das nicht zahlen. Hat mit Schule im Grunde gar nichts zu tun, ist aber Bedingung der Möglichkeit von Bildung für die digitale Welt.)

Dass inklusive Medienbildung seit Jahren in den Lehrplänen vieler (aller?) Bundesländer verankert ist, wird von den Vortragenden leider ebensowenig erwähnt wie dass es einen Beschluss der Kultusministerkonferenz gibt, der die Handlungsbedarfe und -strategien in Bezug auf Bildung in der digitalen Welt festschreibt. Wenn all das, was dort geschrieben steht, umgesetzt würde, wäre das im Sinne der Lehrkräfte, der Schulen und vermutlich auch des CCC. Statt allerdings auf diesen Grundlagen aufzubauen, wird als »Realität!« behauptet, an Schulen werde Internet vor Schülern verheimlicht. Ich bitte Euch.

Ich halte es weiterhin für wertvoll, voneinander lernen zu können. Hierfür ist es wenig zielführend, das Gegenüber pauschal als vertrottelt darzustellen.

An keiner Stelle wird erwähnt, dass es viele Lehrpersonen gibt, die zum Teil unter fragwürdigen Bedingungen ihren jeweiligen Teil zur digitalen Bildung beitragen. Dass Schulen und selbst Ministerien sich auf den Weg machen. Dass Schülerinnen und Schüler auch deshalb vieles haben lernen können, was ansonsten unterhalb ihres Horizontes geblieben wäre.

An keiner Stelle allerdings passiert etwas von allein. »Tuwat« halte ich deshalb für einen hervorragenden Leitspruch, love für einen besseren als hate.

Update: Chaos macht Schule weist auf diesen Talk hin – danke!

Windows 10 und Nvidia GeForce 7300 SE / 7200 GS.

(Nein, versprochen: Windows-Inhalte gibt’s hier auch künftig nur allerseltenst, wenn ich mir mal etwas merken muss, weil Schulen aus mir völlig unerfindlichen Gründen immer noch mit diesem crap arbeiten, weil’s ja vermeintlich billiger ist. Mein ausführlich geübtes inneres Zetern hier bitte selbsttätig imaginieren und einfügen. Danke.)

Windows 10 läuft in der virtualisierten Umgebung in Parallels Desktop auf meinem Mac völlig problemlos (alle Bitte-beobachte-mich-Optionen auf nein stellen hilft), und so habe ich es auch auf meinem Arbeits-PC auf dem schulischen Schreibtisch installiert.

Soweit läuft alles (bis auf dass Installationsschlüssel von Microsoft-Programmen neu eingegeben werden müssen – aber wer bei Microsoft kann schon ahnen, dass auf PCs ordnungsgemäß lizensierte Office-Programme zu finden sind?) – nur der Grafikkartentreiber wird durch einen generischen Treiber von Microsoft ersetzt, der keinerlei aktuelle Auflösungen bereithält und daher für das Arbeiten unbrauchbar ist (aber wer bei Microsoft kann schon ahnen, dass wir keine Röhrenmonitore mehr nutzen?).

Die im System vorgesehenen Methoden des Treiberupdates helfen nicht, Nvidias Onlinetool findet keine zu aktualisierenden Treiber (verrät mir aber immerhin, dass mein Rechner eine GeForce 7300 SE oder 7200 GS verbaut hat), und für die Grafikkarte werden absatzorientierter Geschäftspolitik wegen ihres Alters wegen offenbar auch keine Windows-10-Treiber programmiert.

Nach Herumlesen in diversen Foren auf der Schattenseite des Internets habe ich die Lösung hier gefunden: es hilft die Neuinstallation des alten Treibers, der auf dieser Informationsseite zu finden ist, und seinen Dienst klaglos auch unter Windows 10 tut.

Und nun wieder zu den angenehmen Dingen des Lebens.

Werkzeuge im Netz.

KärtchenAuf der schon erwähnten Tagung »Lesen, Schreiben, Wischen – Digitale Medien im Deutschunterricht auf dem Prüfstand« des Fachverbandes Deutsch habe ich auch einen Workshop zum oben genannten Thema geleitet. Es gab einen Arbeitsauftrag, dessen Ergebnisse in einer Google-Docs-Tabelle gesichert wurden. Hier ist das Ergebnis (das natürlich noch mündlich ergänzt und diskutiert wurde). Weil der Workshop zweimal mit unterschiedlichen Teilnehmer_innen stattfand und ich die Ergebnisse aus zwei Tabellen ohne die Texte zu redigieren zusammengefügt habe, können einzelne Einträge redundante Informationen enthalten.

Lumma vs. Lanier. 0:1 (durch Eigentor).

Nico Lumma tweetet:


– hat eigentlich auch nur einer derjenigen, die Lanier kritisieren, mal den Versuch unternommen, seine Bücher zu lesen? Oder, wenn die Aufmerksamkeitsspanne nicht mehr reicht, zumindest den Klappentext?

Kleiner Hinweis für das letzte Buch, Wem gehört die Zukunft?: es geht nicht um die Orientierung an einem Ideal der Vergangenheit, sondern um einen sich aus der Analyse heutiger Verhältnisse ergebenden Entwurf zukünftiger Handlungsmöglichkeiten unter der Voraussetzung fortschreitender Digitalisierung.

Es will Euch also keiner Eure Spielzeuge wegnehmen.

Erfolgreich: Snapchat.

Snapchat ist eine App, die das Kommunizieren via Bild pflegt: die Teilnehmer chatten nicht mehr schriftlich, sondern indem sie sich Bilder zuschicken. Dabei nähern wir uns dem Verhalten der Bewohner Lagados an, was wiederum verdeutlicht, dass die Nutzer fortgeschrittener Smartphonetechnik stets auch die intellektuelle Avantgarde stellen. Von seiner Reportagereise ins erwähnte Ausland berichtet unser Korrespondent (hier leider nur auszugweise):

Hierauf begaben wir uns in die Sprachschule, wo drei Professoren sich über die zweckmäßigste Methode berieten, ihre Landessprache zu verbessern. Das Projekt des ersten bestand darin, die Rede dadurch abzukürzen, daß man vielsilbige Worte in einsilbige verwandle, daß man Verben und Partizipien auslasse; alle vorstellbaren Dinge seien in Wirklichkeit nur Hauptwörter.
Das Projekt des zweiten bezweckte die Abschaffung aller Wörter, und dies wurde als eine große Verbesserung der Gesundheit wie der Kürze betrachtet. Denn es ist klar, daß jedes von uns gesprochene Wort eine Verminderung unserer Lungen durch Abnutzung bewirkt, folglich auch die Verkürzung unseres Lebens zur Folge hat. Es wurde deshalb folgendes Auskunftsmittel angeboten: Da Worte allein in Zeichen der Dinge bestehen, sei es passender, wenn alle Menschen solche Auskunftsmittel bei sich herumtrügen, die ein besonderes Geschäft bezeichneten, worüber sie sich unterhalten wollten.

Diese Erfindung würde allgemein geworden sein, wenn sich die Weiber nicht mit dem Pöbel und den ungebildeten Menschen verbunden und mit einer Rebellion gedroht hätten, im Fall ihnen nicht die Freiheit ihrer Zungen nach herkömmlicher Weise verbliebe; der Pöbel ist ja ohnehin der unversöhnliche Feind jeder Wissenschaft.

Die Klügsten und Weisesten jedoch befolgen die neue Methode, sich durch Dinge auszudrücken; die einzige Unbequemlichkeit, die sich daraus ergibt, besteht nur darin, daß ein Mann, dessen Geschäft sehr groß und von verschiedener Art ist, ein Bündel auf seinem Rücken mit sich herumtragen muß, wenn er nicht imstande ist, sich einen oder zwei starke Bediente zu halten.

Zwei dieser Weisen habe ich oft unter ihren Bündeln beinahe zusammenbrechen sehen […]. Wenn sie sich in den Straßen begegneten, legten sie ihre Last nieder, öffneten ihre Säcke und hielten ein stundenlanges Gespräch; alsdann füllten sie ihre Behälter aufs neue, halfen sich einander, wenn sie die Last wieder auf den Rücken nahmen, und empfahlen sich.

Für ein kurzes Gespräch mag jeder seinen Bedarf in der Tasche oder unter dem Arme tragen, weil ihm dann weniger genügt. Zu Hause aber kann niemand in Verlegenheit kommen. Deshalb ist ein Zimmer, wo eine in dieser Kunst gewandte Gesellschaft zusammenkommt, mit allen Dingen angefüllt, die Stoff zu diesem künstlichen Gespräch darbieten.

Ein anderer Vorteil, der sich aus dieser Erfindung ergeben muß, besteht darin, daß dadurch eine allgemeine Sprache erfunden würde, die man bei allen zivilisierten Nationen verstände, bei denen Güter und Geräte sich gleichen, so daß man sich leicht in die verschiedenen Gewohnheiten würde finden können. Somit könnten Gesandte mit fremden Fürsten oder Staatsmännern leicht verhandeln, obgleich sie deren Sprache nicht verständen.

[Text]

Wikis in der Schule.

Zu kubiwahns Artikel Wiki im Unterricht – ein paar Versuche schrieb ich:

Generell halte ich Wikis auch für das am deutlichsten unterschätzte (computergestützte) Werkzeug für die Schule. Dass ich weniger damit arbeite als ich möchte, hängt auch mit der noch zu verbessernden Verfügbarkeit zusammen: wenn man das Wiki zu einer das Lernen begleitenden Plattform machen möchte, bedarf es der dauernden Verfügbarkeit – um nur kurz etwas zu zeigen, möchte ich nicht in den Computerraum gehen (was in den meisten Stunden wegen Auslastung desselben auch gar nicht möglich ist), und ich möchte nicht 80 Minuten Unterricht im Computerraum machen, nur weil ich 10 Minuten ein Arbeitsergebnis zeigen/bearbeiten/was auch immer will.

Gerade das Überarbeiten finde ich als Deutschlehrer am interessantesten, denn der Prozess, der sonst vollkommen verborgen bleibt, wird durch die Versionsgeschichte transparent und nachvollziehbar.

Das einzige Wiki allerdings, das – abgesehen von frühen Versuchen – bei meinen S auch über Jahre genutzt wird, sind die Seiten des Schulwikis zur Internationalen Literatur (in kleinerem Maßstab zur Zukunft des Buchhandels), das meine Buchhandelsauszubildenden mit Inhalten befüllen – aber auch dort steht der diese Leistung fordernde Lehrer dahinter.«